Der Innovationsaward - oder: wie Transformationsnetzwerke nachhaltige Ideen fördern können

Stefanie Hornung und Hans-Rüdiger Munzke
November 2024

Ein Bericht über den Innovationsaward 2024 - von jungen Talenten und starken Netzwerken

Innovation –das Wort klingt verheißungsvoll. Doch was steckt dahinter? Für den Innovationsaward ist die Antwort klar: Junge Talente in MINT-Fächern sollen kreative Lösungen für echte Probleme in der Unternehmenspraxis entwickeln. Keine theoretischen Spielereien, sondern Projekte mit Substanz und Zukunft. Der Weiterbildungsverbund ZUKUNFTmobil, der sich nun zu einem Transformationsnetzwerk entwickelt, machte es möglich, die Auszeichnung ins Leben zu rufen.


Beim Innovationsaward geht es um mehr als Wettbewerb. Der Preis verbindet Unternehmen, Wissenschaft und Nachwuchskräfte. In Projektgruppen erhalten Studierende der Hochschule Osnabrück Problemstellungen, die aus Unternehmen kommen. Sie erarbeiten gemeinsam Lösungsansätze, die sie der Jury vorstellen. Gefragt sind Lösungen, die die Unternehmen dann tatsächlich umsetzen können.

Eine Zeit des Wandels – und die Notwendigkeit von Innovation

Unternehmen kämpfen heute an vielen Fronten: Digitalisierung, Energiekrisen, Klimaschutz. Transformation ist nicht nur ein Schlagwort, sondern die Überlebensfrage. Der Innovationsaward stellt sich genau diesen Herausforderungen. Mit seiner Ausrichtung auf konkrete Probleme und der Zusammenarbeit mit Unternehmen ist er mehr als ein akademisches Experiment – er ist ein Motor für reale Veränderungen durch Vernetzung und Kollaboration.

Die Lösungen der Finalisten – Innovation im Detail

Für die diesjährigen Ausschreibung lenkte der Award den Fokus auf Nachhaltigkeit und regenerative Energie. Entsprechend sahen die Lösungen aus, hier als Beispiele die Siegerprojekte:

  1. Intelligente Straßenbeleuchtung: Die Tage statischer Laternen sind gezählt. Ein Team entwickelte eine Beleuchtung, die sich dynamisch an die Bewegungen von Fußgängern anpasst. Das Resultat: Energieeinsparung, höhere Sicherheit und eine Technologie, die mitdenkt.
  2. Green Trail: Dieses Konzept setzt auf nachhaltige Logistik. Mit einer Kombination aus emissionsfreien Transportwegen, intelligenten Routenplanern und modularen Liefersystemen bringt Green Trail ökologische Verantwortung in die urbane Mobilität. Das Konzept überzeugt besonders mit seiner Skalierbarkeit.
  3. Velooper: Fahrradfahren in der Stadt wird oft durch chaotische Verkehrsbedingungen zur Herausforderung.  Velooper ist eine App, die Radfahrer sicher und effizient durch urbane Zentren navigiert. Sie kombiniert Echtzeitdaten, wie Verkehrsströme und Wetterbedingungen, mit personalisierten Routenoptionen. Ein Schritt in Richtung smarter Städte.

Der Ursprung des Innovationsawards

Die Wurzelndes Innovationsawards liegen im Weiterbildungsverbund ZUKUNFTmobil. Allesbegann mit der Idee auf den Ideen-Tagen der Hannover Messe 2023. Unternehmen und Organisationen wie meistro Energie und die Wuppertaler Stadtwerke können dort an Thementischen ihre Fragestellungen aus der Praxis einbringen.

Am 1. Juni 2023 feierte dann der Innovationaward auf dem Deutsche Innovationskongress (DIK) in Osnabrück Premiere – Gastgeber war das Transport- und Logistikunternehmen Hellmann, das sein „Atrium“ dafür zur Verfügung stellte. Hier präsentierten Studierende erstmals ihre Konzepte – der Innovationsaward war geboren. Finanziell mitgetragen von der Stiftung meistro gGmbH, öffnete er die Bühne für Talente und Unternehmen gleichermaßen.

Der Award auf einen Blick

  • Initiatoren: Die Köpfe hinter dem Projekt sind Hans-Rüdiger Munzke vom Ideennetzwerk (Partner im Weiterbildungsverbund ZUKUNFTmobil), Michael Volkmann von der meistro Energie GmbH, Stefan Neukam von der Stiftung meistro gGmbH und Prof. Dr.  Jens Schäfer von der Hochschule Osnabrück.
  • Die Jury: Neben den Initiatoren Hans-Rüdiger Munzke und Stefan Neukam entscheidet Prof. Dr. Jens Schäfer von der Hochschule Osnabrück als Projektleiter des Innnovationsaward mit, welche Projekte am meisten überzeugen.
  • Bewertungskriterien: Entscheidend sind Innovationskraft, Relevanz des Problems, Lösung des Problems, Umsetzbarkeit und Präsentationsqualität.
  • Preisgeld: 2.500 Euro, gestaffelt nach Platzierungen, winken den besten Ideen.

Gemeinsam lernen, gemeinsam wachsen

Was macht eine Initiative wie den Innovationsaward besonders? Nicht nur die Ideen zählen, sondern die Strukturen, die dabei entstehen. Hans-Rüdiger Munzke fasst es prägnant zusammen: „Die prämierten Ideen wirken wie ein Magnet. Andere sehen die Erfolge und wollen mitmachen. Das Netzwerk wächst organisch, getragen von echter Zusammenarbeit.“

Der Award zeigt, wie wichtig langfristige Kooperationen sind. Insellösungen verpuffen, nachhaltige Netzwerke hingegen tragen Früchte – oft über Jahre. Auch die Unternehmen profitieren: Sie erhalten frische Perspektiven und ziehen junge Talente an, die sie für ihre Herausforderungen begeistern können.

Nicht immer läuft alles nach Plan: Der zweite Deutsche Innovationskongress sollte schon 2024 stattfinden – mit der Prämierung der Preisträger des Innovationsawards. Doch dort hatte ein Weiterbildungsverbund aus dem Netzwerk zeitgleich eine Veranstaltung geplant. Zudem übte die Hochschule als vorgesehener Veranstaltungsort weniger Anziehungskraft aus als zuvor die Ausrichtung in einem Unternehmen.

Was also tun? Das Ganze auf September verschieben? Dies erwies sich als ungünstig, da dort bereits viele Events terminiert waren .Die Projektverantwortlichen zogen die Reißleine und sagten das Event 2024 ab. Insbesondere durch die noch bestehende Projektförderung zu dem Zeitraum waren die entstanden Aufwände zu verschmerzen. Die Beteiligten haben daraus gelernt, sich frühzeitig abzustimmen und ein weiteres Unternehmen als Veranstaltungspartner zu suchen.

Nächste Schritte: Was bleibt – und was kommt?

Dank dieser Learnings und der Hartnäckigkeit der Beteiligten Akteure bleibt der Innovationsaward kein einmaliges Ereignis. Der nächste Deutsche Innovationskongress findet am 3. Juni 2025 statt. Auch Schülergruppen sollen künftig eingebunden werden, um schon früh die Begeisterung für Innovation zu wecken.

Die Stiftung meistro gGmbH plant zudem, ihre Rolle auszubauen. „Innovationbraucht Durchhaltevermögen und Abschlussstärke. Der Award zeigt, wie man junge Menschen nachhaltig in die Zukunft begleitet kann“, so Michael Volkmann von meistro Energie.

Die ersten Schritte sind gemacht, doch die Reise ist noch lang. Die Projekte der Finalisten könnten bald Realität werden. Die Hochschule Osnabrück wird den Fortschritt weiter begleiten. „Wir wollen, dass nicht nur Sieger im Rampenlicht stehen. Auch die anderen Plätze haben das Potenzial, Großes zu bewegen“, sagt Hans-Rüdiger Munzke. Mit dem Innovationsaward setzt ZUKUNFTmobil Maßstäbe. Nicht für schnelle Erfolge, sondern für nachhaltige Veränderungen. Sie geben Vorbildern für die Welt von morgen eine Bühne.